Mittwoch, 29. April 2020

XXXVII - (24.April)


2020/04/24 23:25

Gestern mit Georgios Auto zum Tierarzt Adamantios, der am Morgen am Telefon kurz angebunden war und jetzt umso freundlicher ist. Caesarion wird für gesund erklärt. Er erzählt, der Virus habe seinen geplanten Umzug nach Athen erstmal aufgeschoben. Aber warum? rufe ich hinter meinem Mundschutz. Warum Athen? Weil ich eine Veränderung in meinem Leben brauche. Aber ich habe doch angefangen, dich zu mögen! Das ist natürlich kein Argument, deshalb behalte ich es auch für mich. Die Freude über Caesarions Gesundung währt nur kurz, weil ich am Abend wieder Blut im Katzensand sehe.

Versuche, meine Tagesroutine jetzt streng einzuhalten. Spätestens um acht aus dem Bett, dann Frühstück und Griechisch, Sitzen und Yoga unter dem Dach. Hinterher unabhängig vom Wetter vier Stunden arbeiten, mit Zeitplan. Danach habe ich frei. Spaziergang, Bad im Meer, Lebensmittel einkaufen (so wie heute). Gegen Abend etwas Arbeit im Garten und hinterher ein Bild. Mich bei den Bildern nicht ablenken lassen von der Angst, dass sie denjenigen, dessen Fotooriginal ich abmale, enttäuschen könnten.

Steuererklärung eingeschickt. Tänze geübt. Nachmittags zum Einkaufen gefahren. Weil Theodosos zu hatte, war ich im kleinen Laden am Dorfeingang. Die junge Frau beruhigte mich, als ich anfing, mich wortreich wegen des Tragens des Mundschutzes zu rechtfertigen: "It's ok."

Hamish humpelt immer noch. Heute Reviermarkierung gegenüber dem anderen roten Kater, dem Kater mit dem traurigen Gesicht. Sie standen sich wie Spiegelbilder gegenüber und stellten die Rückenhaare auf. Hamish gewann, der Kater mit dem traurigen Gesicht trollte sich.

Ich habe immer ein schlechtes Gewissen, wenn Geld auf meinem Konto ankommt. Ich meine, man würde schnell entdecken, dass ich es nicht wirklich verdient habe. Andererseits kann ich nie genug bekommen.


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