Dienstag, 31. Juli 2007

Ingmar Bergman 1918-2007

"Kein Tod wird es mit den Filmen aufnehmen können. Das Traumspiel geht nie zu Ende." (Daniel Sandström)

Die Filme
Das Theater
Die Bücher
Die Frauen
Die Familie
Die Welt trauert

(Sydsvenska Dagbladet)

"Ich weiß nämlich, dass wir mit Hilfe des Films in bisher nie gesehene Welten eindringen können. In Wirklichkeiten außerhalb der Wirklichkeit." (Bergman)

Acht Kinder aus fünf Ehen.

(Stern)

Montag, 30. Juli 2007

Wohnen

bis 1980: Vierzimmerwohnung, fünf Personen. Blick auf Garagen, Parkplätze.

1980-1982: Dreizimmerwohnung, drei Personen. Blick auf Garagen.

1982-82: Dreizimmerwohnung, sieben Personen. Kein Blick. Rotwein. Saxophon.

1983-84: Zweizimmerwohnung, eine Person. Blick auf Güterbahnhof. Ölheizung. Beuys an der Decke.

1984-85: Eineinhalbzimmerewohnung, eine Person. Hinterhof-Parterre. Außenklo, Kachelofen.Kaffeemaschine am Bett.

1985-86: Zweizimmerwohnung, vierter Stock, zwei Personen. Dusche in der Küche. Im Brot steckt ein Messer.

1986-87: Sechszimmerwohnung, sechs Personen. Fotolabor. Haushaltskasse. DDR-Flagge in der Küche. Rausschmiss.

1987-88: Vierzimmerwohnung, vier Personen, Alpaka-Pullover. Zweizimmerwohnung, eine Person, Lady-Geschirrspülmaschine. Besetztes Haus, unzählige Personen. Dreizimmerwohnung, vier Personen, ein Schweinekopf aus Ton.

1988-89: Keine Wohnung. Reise. Verschiedene Betten. Verschiedene Sprachen. Durchfall.

1989: Unterschlupf: Umzug in ein anderes Land: Einzimmerwohnung, zwei Personen. Umzug nach Deutschland: Fünfzimmerwohnung, fünf Personen, davon zwei Helden. Einzimmerwohnung, eine Person und kurzzeitig zwei Polizisten. Unterschlupf: Dreizimmerwohnung, zwei aufwärtsstrebende Personen und ich.

1989-90: Umzug. Einzimmerwohnung, eine Person. Es regnete durch die Decke. Zentralheizung, eigenes Bad, fließend heißes Wasser. Blick auf Hinterhof.

1990: Umzug in eine andere Stadt. Einzimmerwohnung, eine Person. Badezimmer. Espressomaschine. Unruhige Nächte.

1990/91: Umzug in ein anderes Land. Einzimmerwohnung, eine Person. Schwarzweißfernseher. Schnee. Ein Messer, ein Teller, eine Tasse. Unterschlupf: Einzimmerwohnung, zwei Personen. Balkon. Schreibmaschine.

1991-1995: Umzug nach Deutschland. Einzimmerwohnung, eine Person. Es regnete durch die Decke. Zentralheizung, eigenes Bad, fließend heißes Wasser. Kurzzeitig zwei Personen. All die verwirrten Jahre.

1996-97: Umzug in ein anderes Land. Ein Zimmer und Klo, eine Person. Blick aufs Meer, auf Eis, das nie schmilzt. Blutstropfen. Unterschlupf: Einzimmerwohnung, zwei Personen. Umzug: Dreizimmerwohnung möbliert, zwei Personen. Eichhörnchen vor dem Fenster. Blick auf die Rückseite des Supermarkts.

1997-1998: Umzug: Zweizimmerwohnung, zwei Zimmer. (Das schlimmste Jahr von allen.)

1998-2001: Umzug in ein anderes Land. Unterschlupf. Zweieinhalbzimmerwohnung, zwei Personen und ein Berg Vergangenheit. Drei Monate lang in Deutschland: Haus im dunklen Park, eine Person und zahlreiche Gespenster. Nächtliche Stürme. Erdbeben. Muffins. Maultaschen. Hitzewelle.

2000: Ein halbes Jahr in Deutschland: Dorf, Schafe, Verrückte. Künstler. Jeden Sonntag ins Hallenbad. Bach-Kantaten.

2001: Umzug nach Deutschland: Drei Monate Untermiete. Vierzimmerwohnung, drei Personen, davon ein Kind, fünf Jahre alt, Kachelofen. Drei Monate Untermiete. Sechszimmerwohnung, sechs Personen plus eine Katze namens Gräfin. Dachterrasse und Michelle. Umzug. Vierzimmerwohnung, vier Personen. Dachterrasse. Nachtwächterdienst. Ein Leben auf Zehenspitzen.

2003: Ein halbes Jahr auf dem Land: Dorf, Schafe, Verrückte. Säufer. Zwei Zimmer und Bad. Eine Gemeinschaftsküche für drei Personen und eine Haushälterin und eine Mäusefamilie. Marmelade einkochen, Brot backen, Hollundersaft machen. Jeden Tag am Fluss entlang rennen.

2005: Fünf Monate auf dem Land: Haushälfte, eine Person, ein Auto, hin und wieder drei Katzen. Russische Komponisten. Umzug in ein anderes Land. Zweieinhalbzimmerwohnung, zwei Personen. Umzug. Seitdem Dreizimmerwohnung, zwei Personen, zwei Katzen, acht Fotoapparate.

Muss ich in meinem Leben noch einmal umziehen, um zu beweisen, dass ich
flexibel und anpassungsfähig bin?

Sonntag, 29. Juli 2007

One mark on the mattering map

also von unten & nach oben durch freien
zusammenschluss...
(die anarchistische liebesversion)

(wieder ist alles, was folgt, von bruno k. öijer geschrieben und von mir übersetzt)

ein völlig gewöhnlicher tag. die lokomotive erhielt order auf dem fluss
anzuhalten & baudelaire ist draußen auf cythère & sucht nach l'amour
& ihr könnt nicht ahnen was er findet & die toten der gesellschaft
begraben weiterhin ihre lebenden...
& jemand hat hier gestanden & das haar über dem braunen
wasser gekämmt & an das wunderbare chinin der inkaindiander gedacht. komm
dann & sag dass irgendetwas leicht wäre & die türen sind
verschlossen & die brücken drei kilometer gesenkt. er hat sein leben
lang stenografierte reden über gefolterte ausgeteilt & steine
gehalten & ist den barometern gefolgt & hat kontaktlinsen gewechselt zu
mozart, aber dann an jenem morgen... wurden die münder
mit büßern & selbstmordflüssigkeit & spielsachen der kinder-
mädchen gefüllt...sie fingen feuer.
Ps.
wir werden die überschwemmung um unsere nackten körper mit
phantastischen wörtern begrüßen. bis dahin, love!

(aus dem jahr 1973)

Samstag, 28. Juli 2007

Landkarte

about 'mattering maps':

Lawrence Grossberg assumes that when people construct their value system they do so not only by identifying the things that matter to them, but also by integrating these things into a matrix of meaningful relations and differences. They draw up a 'mattering map', which forms a structure of meaning, but, since it is saturated with afffect, it is also a structure of pleasure.

"Dass alles, was ich mir vornehme, damit enden soll, dass gar nichts übrig bleibt, weil ich alles auf dem Weg wieder vernichtet habe, aus Angst, dass es nicht gut genug ist, nicht wahr genug, aus Angst mich zu entblößen, aus Angst, dass andere über meine Leere erschrecken könnten."

Eine Stelle, die ich im Jahr 1993 in "Die Theorie des Schönen in Japan" anstrich:

(Das Konzept von yûgen)
"Yû, der erste Bestandteil des Wortes yûgen, bezeichnet normalerweise Schwachheit oder Schattenhaftigkeit in dem Sinne, dass es die durch-sich-selbst-existierende Solidität der Existenz eigentlich negiert oder Nicht-Stofflichkeit andeutet bzw., etwas genauer, die verfeinerte Qualität physischer Körperlichkeit in der Dimension der empirischen Wirklichkeit. Gen, der zweite Bestandteil des Wortes, bedeutet Trübheit, Dunkelheit oder Schwärze. Es ist eine durch unergründliche Tiefe verursachte Dunkelheit, so tief, dass unser physisches Augenlicht unmöglich bis auf den Grund gelangen kann, d.h. es ist die Dunkelheit in der Region der unbekannten Tiefe."

Freitag, 27. Juli 2007

I don't want to get over you

Völlig nutzlose Gedanken an diesem Freitag:

(Blutspenderzentrale geschlossen, Bücher bei der Bibliothek überfällig, der Brief mit dem Geschenk für KP wog genau 24 Gramm zu viel und kostete gleich doppelt so viel Porto, der weiße Bademantel fiel mir auf den Radweg, ich hatte keine Lust, die Rhetorik von Aristoteles auf Englisch auszuleihen)

"Nie das gemacht haben, was ich eigentlich wollte, immer ein wenig daneben, ich kann es nicht erklären, warum, und deshalb bin ich beinahe pausenlos traurig."

Donnerstag, 26. Juli 2007

AW: AW:

Aus meiner Geburtstagspost:

"So weit so schlecht."

"Was machst Du, wo bist Du und wie geht es Dir?"

"Die Wirklichkeit: Verdammt nochmal, mir wird immer unklarer, was das sein soll."

"Ich habe jetzt einen Garten und freue mich über jeden Zentimeter, den meine Rosen wachsen und über jede neue Blüte."

"ah, glueckwunsch auch zum Rollkofferfuehrerschein."

"Gehab Dich wohl, Hochwohlgeborenste!!!"

"Auf dass die blöden Selbstzweifel ein Ende haben."

"Heimlich träume ich immer wieder mal von der Idee zu schreiben, finde aber die Ruhe nicht dafür."

"Med önskan om många nice strong cuppa!"

"Danach kannst Du Dich in das 'Mäntelchen' hüllen."

"& lots of love from..."

Mittwoch, 25. Juli 2007

Are we wasting our lives?

{denn heute ist mein Geburtstag, hurra!! ich habe Geburtstag!!}

u. muss wieder in altem Papier blättern, das auf meinem Schreibtisch herumliegt:

We have also to talk over together what is death. (...) And to understand death, we must also inquire into what is living, what is our life.
Are we wasting our lives?
(...) You may have power, position, but at the end of it - what? Please, this is a serious question that you must ask yourself. Another cannot answer this question for you.

(Krishnamurti)

{Und was hast du selbst dazu zu sagen, hineshm? - Talent ist eine Gefahr, eine Falle, ein Abgrund. Auch das wieder eine Art Zitat.}

Dienstag, 24. Juli 2007

Hineshm, look, my name

In einer Mail von R., die ich heute bekam:

hineh like in hineh mah tov - "see, how good it is" or, "behold, how good"


so, hineh shm: shm like: schem -i.e. name, therefore: see, name. As though one was stuttering trying to say: look, my name (hineh shmi)

Fang beim Schuhanziehen mit dem rechten Fuß an, beim Fußwaschen mit dem linken.
Pisse nicht der Sonne zugewendet.
Züchte nichts, das krumme Nägel hat.
Nimm keine Schwalbe auf in dein Haus.
Trage keinen Ring.
Schau nicht in den Spiegel beim Schein einer Lampe.
Laß dich nicht von unbezwingbarem Lachen übermannen.
Leg, wenn du aufstehst, die Bettücher zusammen und verwische den Abdruck.
Beiß nicht ins Herz.
[? Bedeutung unsicher.]

(Pythagoras: Auszüge aus der Liste der "Akousmata" = Lehrsprüche)

Montag, 23. Juli 2007

Von der Sprache

Schreib endlich selbst etwas (versteck dich nicht hinter den Äußerungen von anderen).
{Beckett: Der Namenlose / er kann nicht über Dinge sprechen / er wird aber auch nie schweigen}

Sie (die Inuit) haben Angst vor Wörtern. Sie zögern auch immer, den Namen einer Person auszusprechen, denn das bedeutet, von ihrer Persönlichkeit Besitz ergreifen. Wörter führen dazu, dass ihre ursprünglich so verschiedenen Gedanken "einfrieren". Es gibt zwei Sprachen: die stumme Sprache des Lebens und die Sprache der Wörter, die man ausspricht.

Schlage wahllos Öijers Gedichtband auf. (Silhouette)

Ich bin gestern fünfundzwanzig geworden
Alle hatten einander etwas zu sagen
Wie hältst du das aus
fragte mein Liebling

Sein Schaukelstuhl blutet

Sonntag, 22. Juli 2007

traumwirklicher

traumwirklicher als Traum-Wirklichkeit.

Im Traum gab das Klavier keine Töne von sich.

Bitte zeichne mir einen Schreibtisch (und schick mir die Zeichnung per Fax)!
Immer in Traum-Eile, immer auf dem Sprung.

"Was tust du für dein Leben?" (for your living)
Ich zählte eine Reihe Beschäftigungen auf.
("Ich weiß nicht, was ich tue.")
"Aber davon kann man kaum leben." (you can hardly live)
(Als wäre ich auf dem Weg zu meiner eigenen Beerdigung.
Als könnte ich gar nicht mehr gehen.
Als müsste ich den Rest meines Lebens auf einer Bahre liegen.)

U: Findest du, dass / S: Ja vielleicht nein ich
Ich schloss ihren Reiß-Verschluss mit raschen Bewegungen.

U: Kannst du bitte meinen / S: Ja ich jajaja (so hilflos-kindlich) "tam-tadam-tadam"

Eine große Brücke schwarzgoldenes Wasser GoldenGateBridge? Ein Schiff wartet / an Bord / mit wehendem weißen Haar / "von jetzt an" / "egal wohin" (Eine waschechte Seifen-Erzählung)

Und ich wachte auf, in Rückenlage, die Bettdecke wie von liebevoller Hand um mich festgestopft.

Samstag, 21. Juli 2007

Mein Stadtteil

Ryszard Kapuscinski über die Immigranten aus den ärmsten Ländern, die sich in den reichen Ländern niederlassen, ihre Taktik des "vorsichtigen Lauerns":

"Sie bemühen sich, keine Aufmerksamkeit zu erregen. Sie bemühen sich, anonym zu bleiben. Sie führen brav alle Anweisungen aus. Sie kritisieren nicht. Protestieren nicht. Gründen keine Parteien. Kämpfen nicht um die Macht."

Der "Einwanderer": "Er ist der Prototyp des Menschen der künftigen Zivilisation: anonym, gehorsam, arbeitsam, effektiv, diskret, egoistisch, mäßig ambitioniert, entwurzelt aus seinem Dorf, seiner Stadt, seinem Land und seiner Kultur." (...)

{Eine ziemlich treffende Beschreibung der Bewohner der Gegend, in der ich lebe, eine teilweise ziemlich treffende Beschreibung meiner selbst.}

Freitag, 20. Juli 2007

Besuch im Jahr 1883

Der Vulkan Krakatau hat mehrere gewaltsame Ausbrüche.

Das letzte Exemplar der Zebra-Art "Quagga" stirbt in einem Zoo in Amsterdam.

Eine Nachricht aus Amerika behauptet, dass es mit Hilfe eines verkupferten Stahldrahts und eines neuen Apparats gelungen sein soll, sich auf eine Entfernung von über tausend Kilometer mittels Telefon zu unterhalten.

Ebenfalls aus Amerika stammt eine Erfindung, die man Schreibmaschine nennt. Diese Maschine bietet die Möglichkeit, Manuskripte für den Druck in größter Deutlichkeit herzustellen. Die Benutzung ist einfach: jeder, der buchstabieren kann, vermag auch mit der Schreibmaschine zu schreiben.

Donnerstag, 19. Juli 2007

Wechselnd bewölkt

Ich träumte, ich hätte den Schraubenschlüssel gefunden, mit dem ich heute mein Fahrrad reparieren würde.

Einkäufe gestern:
40,- Kr für einen großen Brief nach Deutschland
52,- Kr für ein Schampoo für trockene Kopfhaut
66,- Kr für Post-it-Stickers, 1 Pentel Stylo, 1 Klebestift
220,- Kr für Massage
110,- Kr für Ziegenkäse (drei verschiedene Sorten)
25,- Kr für ein Chili-Brot

& sparte das Geld für den Kaffee und den Toast, die ich mir nicht kaufte

& als ich heute um Geld verhandelte, versuchte ich wieder, mich billig zu verkaufen, den Preis runterzuhandeln

G. schickt mir eine Karte mit der Post, auf der sie schreibt, dass sie jeden Abend für mich betet und das seit Jahren.

Mittwoch, 18. Juli 2007

Schreibtisch

Auf dem Schreibtisch: 1 Glas Pelikan Tinte blauschwarz, 1 CD-Kompilation "In a dream I spoke with Aphrodite", 1 Ansichtskarte aus der Bayerwaldklinik, 1 Buch "Meditation", Bhagavan Ramana Answers, Karteikarten mit Briefauszügen von CF Hill, 1 Kopie von Eugen Bleuer: Dementia Praecox oder Die Gruppe der Schizophrenen 1911, 1 Duden Wörterbuch der deutschen Sprache, 2 Tampons, 1 Kazoo, 1 Opinel Taschenmesser, 1 Tube mit Salsy-Vase 2%, 1 Schere, 1 Mail vom LCB Berlin, 1 Ausdruck vom Programm der Nordic School of Butoh, 1 Mappe mit 2 beschriebenen Blättern, 1 Bruno K. Öijer: Samlade Dikter, 1 staedtler marsmatic700, 1 Notizbuch mit Liste der gelesenen Bücher 2007 (unvollendet), 1 Prospekt Malmö Konsthall: William Kentridge, 31.5.-19.8.2007.

"Ein Paranoider beklagt sich während einer längeren klinischen Vorstellung beständig über die Verfolgungen, sitzt aber sehr gemütlich in nonchalanter Haltung da. Gefragt, ob er denn die Halluzinationen für Wirklichkeit halte, sagt er mit Achselzucken: "Vielleicht sind sie krankhaft, vielleicht Wirklichkeit"; die Frage interessiert ihn offenbar gar nicht. Dass ältere Paranoide mit der größten Seelenruhe erzählen, wie sie in der Nacht geschunden, gebrannt worden seien, wie man ihnen die Eingeweide herausgeschnitten habe, ist etwas Allbekanntes." (E. Bleuler, 1911)

StubenDrama
Katze: T (gestreift)
Katze: B (schwarz)
Schmetterling 1 + 2, um ihr Leben kämpfend
Schmetterling 1 + 2, ihr Leben hingebend

{und ich schau nicht hin, wenn der Raubtiercharakter meiner Hausgenossen sich offenbart}

Dienstag, 17. Juli 2007

Bruno K. Öijer

Er Wollte Dich So Intensiv
Dass Er Sich
Alle Finger Abhackte


& Deine Telefonnummer Mit Der Zunge Wählte


Jetzt Hört Er Die Ganze Zeit
Dein Wunderbares Lachen


{ist es möglich, dass von diesem Dichter noch nichts ins Deutsche übersetzt wurde? hineshm}


und das Motto des Tages:
No electricity
Very portable
Extremely fun

{Während ich im Hinterhof ein Buch mit Goldschnitt las und ein Schokotäfelchen aß und mir das Buch hinunterfiel und mir nichts einfiel und ich überlegte, ob ich jetzt in das Schreibwarengeschäft fahren soll oder ans Meer oder beides oder keines von beidem.}

Haut
(aus mehreren Schichten bestehendes, den gesamten Körper von Menschen u. Tieren gleichmäßig umgebenes äußeres Gewebe, das dem Schutz der darunter liegenden Gewebe u. Organe, der Atmung, der Wärmeregulierung u.a. dient: eine zarte, rosige, weiche, trockene, lederne, runzlige, unreine, dunkle H.; die glatte, glitschige H.)

{Ich fuhr ans Meer, und das Schreibwarengeschäft hatte geschlossen, als ich dort ankam.}

Montag, 16. Juli 2007

Wenn

Ich denke: Wäre ich in einem fernsehlosen alten Schulhaus auf dem Land aufgewachsen, mit einem Traumforscher als Onkel, einem Papiertheaterregisseur als Vater und einer Katze als Spielkamerad, hätte auch aus mir etwas werden können.

Ich denke: Ich würde gern eine Konversation auf Deutsch mit ihr führen. Ich würde gern im Bus neben ihr das Gleichgewicht verlieren.

Sonntag Nacht um 1:48 wird auf dem Platz vor meinem Fenster immer noch Fußball gespielt. (Das trug ich mit schwarzer Tinte in mein Moleskine-Notizbuch ein.)

Herzblüte schlägt aus, als am Telefon jemand in meiner Kindheitssprache antwortet.

Plötzlich fällt mir auf, dass ich mich völlig im Tag geirrt habe, dass heute nichts stattindet, dass mir ein vollkommen ereignisloser Tag zur Verfügung steht.

"The summer demands and takes away too much." John Ashbery

Sonntag, 15. Juli 2007

Geschlafen bis 9:34

{Hier folgt die Erklärung für den Titel dieses Blogs}

so
viel
wird gefordert von dem,
den die Hoffnung herauf- und herabkarrt
den Herzbuckelweg -
so viel

(Celan)

Ich träumte, ich suchte in einer Bibliothek ein Buch, das ich eigentlich gar nicht lesen wollte.
Und die Bibliothek war so unübersichtlich, mit zahllosen Schranken, und plötzlich rollte ich auf einer Rolltreppe fort.

[Wie groß ist die Sonne?] Heraklit: so breit wie der menschliche Fuß.

Berufswunsch: Hyperlektiker

Alles. Das.
Selbstbezichtigungen.
Neue Vorhaben.
Ein neuer Blog.
{der alte Blog gelöscht}
Auch dieser Blog schon wieder suspekt.
Warum kann ich nicht ganze Sätze schreiben wie normale Menschen?
Ich denke den ganzen Tag daran, wie ich wohl von hier wieder wegkomme.

Ein neues Wort: Hyperlektiker.

{Ich musste immer wieder die Frau anschauen, die mich an etwas erinnerte, ich wusste aber nicht woran}

Lesbos 13/12 2021

Am Morgen wachte ich zum Plätschern des Regens auf. Machte mir Kaffee, schmierte mir Brote, packte eine Portion gesalzene Oliven in den Ruck...