Dienstag, 31. August 2010

Geographie der Kindheit




Wenn wir ein Produkt der Landschaft sind, in der wir unsere Kindheit verbracht haben, wie sieht die Landschaft in meinem Körper-/Kopfinnern dann aus:

Wie das braune aufgewühlte Wasser der Donau, wie die nebligen Herbsttage an den Ufern von Donau, Regen, Laaber, Naab? Wie die hohen und dunklen Wälder der Oberpfalz? Wie die moosigen Steine der Hölle bei Falkenstein, wie die aufragenden Felsen des Donaudurchbruchs in Weltenburg?

Montag, 30. August 2010

Bild:


(Joan Miro: Libelle mit roten Flügeln, eine Schlange jagend)

:wie sie da saß und Wasser aus einem Ruderboot schöpfte (lange saß sie so in der Sonne und schöpfte Wasser aus einem Ruderboot) und eine orangerote Libelle sich auf ihrer Wolljacke niederließ und dort sitzen blieb.

:wie du da saßt und Wasser aus einem Ruderboot schöpftest (lange saßt du so in der Sonne und schöpftest Wasser aus einem Ruderboot) und eine orangerote Libelle sich auf deiner Wolljacke niederließ und dort sitzen blieb.

(Libelle: Angehörige einer Ordnung erdgeschichtlich sehr alter, räuberischer, oft farbenprächtiger Insekten mit großen, leistungsfähigen Facettenaugen u. zwei gut entwickelten Flügelpaaren: Odonata; Synonym Wasserjungfer; Glasröhrchen der Wasserwaage [lat. libella "Wasserwaage, waagerechte Fläche"; Verkleinerungsform zu libra "Waage"; nach dem gleichmäßigen Flug der Libelle mit waagerecht ausgespannten Flügeln])

Freitag, 27. August 2010

Fragmente einer Sprache...


Weiß nicht, warum meine Hand plötzlich zielstrebig im Bücherregal nach diesem Buch greift, es aufschlägt (es sich aufschlagen lässt) und meine Augen dann sofort wie magisch angezogen auf diese Stelle fallen:

"(Ein Händedruck - unerschöpfliches Romanmaterial -, eine sanfte Berührung der Handflächen, ein Knie, das sich nicht wegspreizt, ein Arm, der, als wenn nichts wäre, auf der Sofa-Rückenlehne ausgestreckt wird und an den Kopf des Andern sich langsam anlehnt - das ist die paradiesische Region der feinen und verschwiegenen Zeichen: wie ein Fest, nicht der Sinne, sondern des Sinnes.)"
Roland Barthes: Fragmente einer Sprache der Liebe

Donnerstag, 26. August 2010

Craving

Ah ha
Constant Craving
Has always been
Has always been
Has always been
Has always been
Has always been
Has always been

Montag, 23. August 2010

So ist es besser

Ist es denn möglich, sich immer weiter zu öffnen, immer verletzlicher zu werden, bis nichts mehr von einem übrig ist außer dieser Offenheit, dieser Verletzlichkeit?

"Ich legte die Maske ab und besah mich im Spiegel.
Wieder war ich das Kind von einst.
Ich hatte mich nicht verändert...
Das ist der Vorteil, wenn man die Maske ablegen kann.
Man ist immer das Kind
und die Vergangenheit,
die das Kind erlebte.
Ich legte die Maske ab und setzte sie wieder auf.
So ist es besser,
so ohne Maske.
(...)"

Fernando Pessoa

The Nearness Of You


"Wenn du in meiner Nähe bist, kann ich mich leiden."

"Ich will alle Wörter aus meinem Wortschatz herausschneiden, von denen du dich nicht gemeint fühlst."

"Ich will neue Wörter erfinden, mit denen ich dir sagen kann, was ich zuvor noch nie gesagt habe."

Dienstag, 17. August 2010

Samstag, 14. August 2010

Der Heutetag


((Sinuskurvenglückspegelschwünge))

Ich träume den seltsamen Traum des Lebens.

"In deiner Abwesenheit bin ich mir nicht sicher, dass es dich wirklich gibt."

"Es ist doch nicht so schlecht, dass ich allein bin und ein wenig traurig und ein wenig durcheinander."

VU BISTU FARFALN?

DU GEYST NIT AROYS FUN MAYN ZIN

Sonntag, 8. August 2010

...aber am meisten wünsche ich mir, dich wiederzusehn


Seltsamer Sommerregentag. Der Tag der 1000 Gärten.
Wir gingen fremde Gärten anschaun, aßen Zimtschnecken, die Haare waren nasse Fäden, an den Jeansbeinen stieg die Feuchtigkeit hoch.
Wir schauten durch ein Guckloch in fremde Leben hinein, spähten in fremde Hütten, fragten nach Rosennamen, Quadratmeteranzahl und erkundigten uns nach den Katzen.
Es gab mich zweimal, einmal außen, kleine harmlose Gespräche führend über Ölheizungen, Apfelspaliere, das Wetter, und einmal innen, völlig sprachlos und verzehrt von einer unsichtbaren Glut.

Lesbos 13/12 2021

Am Morgen wachte ich zum Plätschern des Regens auf. Machte mir Kaffee, schmierte mir Brote, packte eine Portion gesalzene Oliven in den Ruck...