Mittwoch, 29. September 2010

XIV


Leise reden. Mit Löchern zwischen den Worten.
Oder gar nichts sagen. Sich da bewegen, wo keiner einen sieht.
Etwas auffangen, aber mit den Augen, nicht mit den Händen.
Wissen, dass man, während man auf etwas wartet,
etwas anderes bekommt, auf das man gar nicht wartete.

Hinhören, da, wo leise geredet wird, mit langen Pausen.
Mit dem Blick nicht durchbohren, sondern berühren.
Mitgefühl mit dem Sieger haben. Mit dem Räuber unter den Tieren.
Rückwärts gehen, in die andere Richtung, Schritt hinter Schritt.
Einen Schrei ausstoßen, mit dem keiner gerechnet hat.

Nichts heimlich tun. Öffentlich umarmen, wen man am meisten liebt.
Niemanden am meisten lieben. Sprechen ohne zu zögern.
Bei Dunkelheit dahin gehen, wo es im Gebüsch raschelt.
Ohne Angst das Unbekannte essen, das vor einen hingestellt wird.
Nicht essen. Den Hunger begrüßen, Freund der Sternsucher.

Absichtlich einen Fehler begehen und die Folgen betrachten.
Sich selbst einen Strich durch die Rechnung machen.
Sich auf die Lauer legen. Zeichen in die Luft schreiben.
Einen Narren aus sich machen. Seltsame Hüte tragen.
Den Spiegel entfernen. Sich selber polieren, rauh werden.

Dienstag, 28. September 2010

Heute beim Pizzakönig in der Lantmannagatan

Während mein Falafel im Fett vor sich hinbräunt, unterhält sich der Falafelmann mit einem der Gäste auf arabisch.
Nach einer Weile wendet er sich an mich: "Macht es dir was aus, dass wir uns in einer anderen Sprache unterhalten?"
Das Seltsame ist, dass ich wirklich zwei Minuten vorher gedacht habe, dass die Tatsache, dass sie sich in einer Sprache unterhalten, von der ich auch nicht ein Wort verstehe und wahrscheinlich auch nie verstehen werde, dazu führt, dass ich in diesem Moment irgendwie gar nicht existiere.
Trotzdem antworte ich "nein", aus Feigheit vielleicht, oder weil seine Frage plötzlich alles verändert hat.

Mittwoch, 22. September 2010

Bloss ein Zitat


           Ennis Del Mar: Well, I guess I'll see you around, huh?.
           Jack Twist: ...Right.

                                                                                         (Brokeback Mountain)


                                

Freitag, 17. September 2010

Filmschauen gehn

"Where have you been?", fragte F, als ich am frühen Abend nach Hause kam. "I have not seen you for a long time." Und gestern früh: "Yes, we will meet in the evening. Because we are family." Ich weiß nicht, warum er immer Englisch mit mir redet. Vielleicht liegt es daran, dass er im Bad BBC hört. Er hat mir versprochen, morgen früh aufzustehen und um 6:30 mit mir zu frühstücken.

Im Kino stand eine Schlange bis auf die Straße heraus, aber ich hatte Glück und bekam die allerletzte Karte für "Bal" Vielleicht ist das ein Film, den man allein sehen muss, da ich hinterher keine Lust hatte zu sprechen. Ich war auch irgendwie erleichtert, dass die Wohnung dunkel war, als ich ankam, mir ein Glas Wasser holte und mir die Zähne putzte, bevor ich nach oben stieg in mein Kämmerchen.

Bal: Ein Film, der vom Warten handelt, aber einem Warten, das am Ende in die Tiefe fällt, in die Dunkelheit, nicht in den Trost oder die Erlösung. Ein Film, der die Sinne schärft.

Draußen geht der Wind. Ich bin heute melancholisch.

Letzter Tag in Berlin


5:00 ist meine Aufwachzeit (M: "5 Uhr, das ist doch die Zeit, wo die Mönche aufstehen. Ja du bist ja so eine Mönchin.")

8:57 Frühstück mit M, die sich einen Apfel achtelt und dabei erzählt, wie sie gestern einen kleinen Jungen ermuntert hat, den Tonbatzen kräftig durchzuwalken. Er hatte ganz schwache Hände, konnte gar nicht richtig zupacken. "Komisch, dass die Leute immer Töpfern mit Therapie verwechseln", sagt sie.

9:55 bin ich auf dem Weg zum Prenzlauer Berg, mit den neuen (zweifach eingesprühten) Clarks. Meine Lektorin trägt Leningrad Cowboys Schuhe und hat noch Restschnupfen, isst eine hessische Bratwurstpfanne und empfiehlt mir nicht, mit dem Schreiben aufzuhören.

Leningrad Cowboys Schuhe
16:10 Ich blicke in die Küche des Sankt Oberhof, wo gerade unter großem Hallo die neue Salatlieferung begutachtet wird. Der Mann hinter der Theke singt aus vollem Hals. Gestern hat er mit seinem Großvater telefoniert, erzählte er vor einer Weile seiner Kollegin, der Großvater sei so traurig gewesen, und das habe ihn auch so traurig gemacht.

16:33 Ich kaufe mir beinah ein T-Shirt mit der Aufschrift "I think of you all the time".

17:52 Um ein Kilo Darjeeling Tee schwerer werde ich morgen Berlin verlassen. Übrigens: nach den Fensterputzern und den Jongleuren sind jetzt fahnenschwingende Mädchen der neueste Trend an roten Berliner Ampeln. Ob sich diese Arbeit rentiert? Ironie des Schicksals: B kann mich heute abend nicht ins Kino begleiten, weil sie keinen Babysitter bekommt, und F kann mich nicht begleiten, weil er babysitten muss.

Donnerstag, 16. September 2010

Morgens und abends

Morgens wach ich vom Regentrommeln auf dem Dachfenster auf und dann vom harten Geräusch der Tropfen, die auf den Holzboden fallen. Stelle den Eimer unters Getröpfel, wachschlafe weiter.

Und abends sitz ich müde auf der Matratze, Laptop auf dem Bauch, und es regnet nicht.

Dazwischen: so allerlei, z.B. habe ich in der Feldenkraisstunde am Paul-Lincke-Ufer geübt, einen Arm zu heben, auf dem Viktoria-Luise-Platz ein Eis mit einer Riesensahnehaube gegessen, mit F auf dem nächtlichen Schöneberger Balkon gesessen, mit Ausblick über S-Bahngleise und Berliner Dächer bis hin zum Alex

Mittwoch, 15. September 2010

Freunde besuchen

8:32 Wache ich auf, und als ich das Handy einschalte, höre ich einen freundlichen Piepton. Wie kann man sich so über 7 Wörter freuen? Nunja, ich weiß jetzt jedenfalls, dass es möglich ist.

9:27 Ich frühstücke, während F am selben Tisch irgendwelche Papierarbeiten für die Schule macht. Das Morgenlicht flutet über Tisch, Papier, Müsli, Kaffeebecher, und ich denke an H, der spätestens heute eine neue Aortaklappe bekommen soll.

10:23 Ich habe den Schlüssel zu Ms Atelier bekommen, damit ich das Fahrrad dort herausholen kann. Fühle mich frei, nach Lust und Laune zu fotografieren. So Wunderbares stellt sie dort her:

Hasen mit goldenen Ohren in Ms Atelier

12:05 Auf alten Wegen radeln. In der warmen Septembersonne Berlins. In der Pallasstraße mache ich halt, um ein Satellitenschüsselbild zu machen. Die neueste Mode in der Satellitenschüsselwelt scheinen persönlich gestaltete Überzüge zu sein, mit einem Bild Ihrer Tochter, Ihres Hundes oder eines anderen Lieblingstiers oder einer schönen Blume. Ein Mann kommt vorbei, hält inne, dreht sich zu mir um. Sagt, das ist der Wahnsinn mit den Satellitenschüsseln. Ja, sage ich, vor allem diese Überzüge da faszinieren mich. Kommen Sie aus Westdeutschland?, fragt er. Das ist die alte Berliner Frage. Vor über zwanzig Jahren war sie üblich, aber heute klingt sie antiquiert. Weshalb ich auch mit "nein" antworte. Der Mann, selber Berliner, scheint in einer Zeitschleife steckengeblieben zu sein. Er findet die Satellitenschüsseln jedenfalls widerlich, lässt er mich wissen und geht weiter, nachdem er mir einen schönen Tag gewünscht hat.



12:34 Ich besuche W in seiner schönen Buchhandlung in Friedenau

Wir trinken Milchkaffee und unterhalten uns zwischen Telefonanrufen und Kundenbesuchen, übers Leben, über die Arbeit, über Bücher, über Krankheiten, über seine Tochter, die gerade in Kopenhagen ist und westgrönländisch lernt (Warum nicht ostgrönländisch, hat er sie gefragt, aber sie hat es nicht lustig gefunden). Er sagt, ich hab ein Buch hier, das wollte ich dir schicken, es wurde aber dann nichts daraus. Es sind die Sonette von Albrecht Haushofer, der von Dezember 1944 bis April 1945 in Moabit in Haft saß und kurz vor der Befreiung Berlins von den Nazis erschossen wurde. Alle achtzig Sonette wurden während der Haft und heimlich geschrieben. Als ich im letzten Herbst hier war, habe ich mit W die Gedenkstätte vom Zellengefängnis Lehrter Straße besucht und dabei die Toninstallation von Haushofers Sonetten angehört. Freu mich ungemein über das Buch, blättere gleich darin, um das Mückengedicht zu finden, das mir im Gedächtnis geblieben ist.  

16:30 Nach einem Mittagessen im Rani (Goltzstraße) und einer langen Fahrradtour durchs immer noch sonnig warme Berlin (alte Wege! tausend Erinnerungen!) sitze ich wieder im Sankt Oberholz. Nächster Programmpunkt ist ein Besuch in den Kunstwerken gleich hier um die Ecke.

Dienstag, 14. September 2010

Raw Material With Continuous Shift MMMMM

(das ist der Titel eines Bruce Nauman-Videos, bei dem er sich im Kreis dreht, dabei den Laut "mmmmm" hervorbringend)

11:49 Als ich das Sankt Oberholz verlasse und mich an eine Straßenbahnhaltestelle stelle, fragt mich ein Penner, der hier mit seinem Kumpel hier Bier trinkt, "na, auf dem Weg nach Hause?". "Nein, bin grade angekommen", sage ich. Er will wissen woher, Schweden sage ich, schönes Land sagt er, er kennt einen Schweden, aus Stockholm, "sehr netter Mann", er heißt "auch Lindfors", wieso auch, frage ich, naja, "alle Schweden heißen Lindfors", dann sagt er etwas anderes, was ich im Geräusch der heranfahrenden Straßenbahn nicht verstehen kann, wir wünschen uns gegenseitig einen schönen Tag.

Bruce Nauman, Room with My Soul Left Out, Room That Does Not Care, 1984

Ich von hinten in einem Naumanschen Gang
12:15 Ich kaufe mir eine Eintrittskarte für die Bruce-Nauman-Ausstellung im Hamburger Bahnhof. Laufe herum. In enge Gänge, klaustrophobische Räume, Erweiterungen, Verengungen der üblichen Vorstellungen von Raum + Dimension. An einem Dienstag gibt es zahllose Menschen, die das Gleiche tun wie ich, unsere Wege kreuzen sich, unsere Blicke treffen sich, wir wandern umher in einer Art Ausnahme- und Glückszustand (Glück, weil die Alltagswelt hier ausgesperrt bleibt). Was wäre eine Ausstellung eigentlich ohne diese herumwandernden Gestalten? In einen Raum darf nur ein Mensch auf einmal hinein, dafür bekommt er den Schlüssel von einem Wächter ("bis zu einer Stunde", doch die meisten verlassen ihn schon nach ca. 30 Sekunden wieder).

Kommt man als ein Anderer heraus, wenn man wirklich eine Stunde hier drinnen bleibt?
14:03 Hungrig bestelle ich an einem Dönerstand vor dem Hauptbahnhof ein Chicken Döner (woher diese fleischliche Lust, die mich zur Zeit befallen hat?), von einem kurz angebundenen Dönerverkäufer, der zwar nur im Telegrammstil mit mir redet, mir aber dann umsichtig einen Tisch freiräumt, an den der Regen nicht ranreicht. Nach einer Weile sitzen ungefähr acht Spatzen zu meinen Füßen. Ich fange an, ihnen ein paar Brösel vom Dönerbrot hinzuwerfen. Da kommen gleich ungefähr noch einmal so viele herangeflogen. Als ich nach einer Weile hochblicke, sehe ich, dass ein paar Fußgänger stehengeblieben sind und amüsiert das Bild von mir und den Spatzen betrachten. "Ach guckmal wie süß...", sagt eine Frau. Komisch, es fällt mir auf, dass ich mit den Spatzen schwedisch rede. (Süß ist es übrigens nicht, sondern ein harter und egoistischer Kampf um die herabfallenden Brösel. Als einer der Spatzen ein großes Bröselstück abbekommt, muss er besonders weit wegfliegen, um damit allein sein zu können.)

14:34 Kaufe mir am S-Bahnhof Friedrichstraße ein Paar blaue Clarks mit rosa Streifen an der Sohle und rosa Schnürsenkeln. Die Farbe Rosa ist völlig unversehens, doch mit Nachdruck in mein Leben hereingeplatzt, ich sah die Schuhe im Schaufenster und wusste sofort, dass ich sie haben musste. Schön weich, und mit altmodischer Kreppsohle. Leider völlig ungeeignet für das Regenwetter, da aus Wildleder.


15:12 In der S-Bahn stehe ich neben einer vierköpfigen Frauengruppe, von denen eine den anderen über ihre Ehescheidung (die ökonomischen Aspekte) erzählt. Ach ja, vom Döner bin ich übrigens ganz schrecklich durstig und muss mir aus einem Automaten eine Flasche Mineralwasser herauslassen.

15:43 Endlich Ankunft bei M und F. Teetrinken in der Küche. Austausch von Neuigkeiten. "Hast du eine neue Brille?" und andere wichtige und schöne Dinge, aber auch schockierende Nachrichten, z.B. vom gemeinsamen Freund H, der heute oder morgen am Herzen operiert wird.

19:47 In mein Dachkämmerchen regnet es herein.

Berlinreiseblog erwünscht

4:30 klingelt der Wecker, die Reisekleider sind schon fertiggehäufelt am Boden. Gestern hätte ich doch beinah in meiner Müdigkeit den Pass vergessen! Hinaus ins Dunkle. Regen. Leere Straßen. Schön. Der Bus kommt. Auch schön. Der Ticketautomat für den Öresundszug treibt die Leute zur Verzweiflung. SO viele Leute auf den Beinen.

6:00 Ich habe gerade genug Zeit, um am Flughafen einen sündteuren Kaffee und ein dito Croissant zu mir zu nehmen, von einer halbschlafenden Schwedin serviert. Der sündteure Kaffee schmeckt nicht, und ich lasse die Hälfte stehen.

6:55 Das Flugzeug begibt sich in Startposition. Ich bin beschäftigt, mit meinem schwarzen Moleskine und kritzelschreibe eifrig vor mich hin. Auf den Bordbildschirmen werden idiotische Filme gezeigt, vom Typ versteckte Kamera. Leute werden reingelegt, und andere sollen darüber lachen. Am Ende ein lustiger Donald-Duck-Film, aber er wird von der Landung abgewürgt. Ich nehme einen Bissen vom Flugzeug-Brownie, stopfe aber dann den Rest in meinen leeren Wasserbecher. 40 Minuten Flugzeit, in Berlin regnet es, graugrau.

8:15 Willkommen in Berlin. Nehme einen Bus Richtung Zoologischer Garten. Habe nicht das Gefühl der geringsten Eile, da es so früh am Tag ist und meine Gastgeber mich eigentlich erst am Nachmittag erwarten. Steige an der Wilmersdorfer Straße um in die S-Bahn. Drei Zahnspangenmädchen sitzen mir gegenüber. Die eine erzählt einen Film (?): "Er wird dann ihr Geliebter, aber sie hat außerdem auch einen Freund, der sie immer 'Schatz' und 'Liebling' nennt." Ja, grässlich. Verwirrt steige ich an der Friedrichstraße aus, versuche bei Rossmann eine Fotobestellung aufzugeben, aber das Programm ist so umständlich, dass ich am Ende alles entnervt abbreche.

Rosenthaler Platz

10:01 sitze ich im Café Sankt Oberholz in Berlin Mitte, trinke einen Milchkaffee und esse eine Foccaccia. Die berühmte Berliner Unfreundlichkeit bzw. Abwesenheit von Freundlichkeit. "Und nichts an mir ist freundlich!" Wenn es einen nicht stört, kann es sogar angenehm sein. Weiß noch nicht, was ich in diesen Tagen machen werde. Mich einfach nur treiben lassen scheint im Moment ein gutes Konzept zu sein. Da der Termin, der mich hierher gebracht hat, wegen Krankheit auf Freitag verlegt wurde.

Montag, 13. September 2010

Das Ritual


"Du bist immer frei gewesen. Du bist jetzt frei."

"Mögen die guten Eigenschaften von jedem von uns blühen."

Wir schickten ein Licht in den Himmel. Und dann begann es zu regnen.

Sonntag, 12. September 2010

Traum von den Rhinozerossen


Ich hatte zwei Nashörner in der Wohnung, ein weißes und ein schwarzes. Als ich sie aus der Wohnung lassen wollte (weil ich sah, dass sie sich nach Freiheit sehnten), ging das erste sofort hinaus, doch als ich auch das zweite hinausbugsierte, drängte sich das erste wieder zur geöffneten Tür herein. So ging es die ganze Zeit weiter. Ein Nashorn raus, ein Nashorn rein - eine völlig unlösbare Situation.

Samstag, 11. September 2010

Beauty, Writing Sticks etc.


Ricky Fitts in "American Beauty", den ich mir gestern Abend anschaute:
"Sometimes there's so much beauty in the world I feel like I can't take it, like my heart's going to cave in."

Flying plastic bag in "American Beauty"
http://www.youtube.com/watch?v=xu8_8TJC9E8

Bin mit einer Ladung Holzstangen aus dem Garten nach Hause gekommen, aus denen ich vorhabe, "Writing Sticks" zu machen . Fand sie unter dem Haus, wo sie bestimmt schon seit Jahrzehnten lagen. Nach sorgfältiger Reinigung harren sie jetzt ihrer Verwandlung, Verkleidung, Bemalung durch mich.

Freitag, 10. September 2010

Things you say and do just thrill me through and through

so siehts aus on the sentimental side

Rebellisches Papier?

Auf der Suche nach was in meinem Bücherregal fahren meine Augen auch über einen Karton, der einmal gewöhnliches Kopierpapier enthalten hat. Lese "The rebellious paper", halte aber dann doch inne und sehe, was eigentlich da steht, nämlich "The reliable paper".

Ist es vielleicht möglich, die beiden Eigenschaften zu kombinieren?

Donnerstag, 9. September 2010

Noch vor dem Frühstück

In der Mailbox war eine Mail aus Montreal, eine Erinnerung an eine andere Zeit, ein anderes Leben.

Wer ich damals war?

Ich erinnere mich an eine Küche in Düsseldorf und an das tägliche Geschrei des Ehepaares, das ein Stockwerk höher wohnte. Und  daran, wie das Geschrei eines Tages plötzlich verstummte und wir erfuhren, dass die Frau gestorben war.

Mittwoch, 8. September 2010

"Enkel, vacker, öm"

Gibt es was Schöneres als die Kombination von Bill Evans und Monica Zetterlund?
Eigentlich kaum.

"Einfach, schön, zärtlich"

Hier geht's zur schwedischen Version von "Waltz for Debby" - im Übungsraum aufgenommen, mit Zigarette und einem undefinierbaren Getränk.

http://www.youtube.com/watch?v=8tp-nbchmHU

Dienstag, 7. September 2010

Bloß die reine Lebensfreude


Und deshalb muss ich jetzt raus, und zwar sofort, in den sich aufbäumenden Sommer!
Um mich dann hinzusetzen und zu lauschen. Nicht zu lauschen, bloß zu warten. Nicht zu warten, bloß allein zu sein und still. (ganz frei nach Kafka)

Montag, 6. September 2010

Joy





Joy is luscious, spacious, open.

(Gail Sher, The Intuitive Writer)


Zum Foto: ein Motiv, das mir mal vor ein paar Jahren in Kopenhagen über den Weg gelaufen / vor die Füße gefallen / ins Auge gestochen ist.

Samstag, 4. September 2010

Sich selber einsammeln

Im dunklen Garten sammle ich mich selber wieder ein.

Lese in Gail Shers "The Intuitive Writer":

"Our writing minds should always be in a positive flow, in an inner murmuring like water."

Donnerstag, 2. September 2010

Herzbuckelstolpern


Stolpere über meine Herzbuckel.

Stolpere mit meinen Herzbuckeln durchs Leben.

"Was, ist was los?"
"Nein, nichts, es ist nicht gefährlich, wenn mein Herz ab und zu über sich selber stolpert."

(Sind Herzbuckel angeboren, oder verschafft man sie sich selbst?)

"We recently isolated the zebrafish mutation herzbuckel (hzbma10h) in a large-scale ENU-mutagenesis screen for recessive lethal mutations that perturb cardiac function.(...) By a positional cloning approach we demonstrate that the herzbuckel phenotype is caused by a nonsense-mutation in a zebrafish gene encoding for a novel E3-ubiquitin-and SUMO-E3-ligase. "

Gelesen auf: http://circ.ahajournals.org/cgi/content/meeting_abstract/116/16_MeetingAbstracts/II_142-a

(Nonsense-Mutation: Ob da die Rede von mir ist?)
(Zebrafish.)

Lesbos 13/12 2021

Am Morgen wachte ich zum Plätschern des Regens auf. Machte mir Kaffee, schmierte mir Brote, packte eine Portion gesalzene Oliven in den Ruck...