Sonntag, 14. Juni 2020

LIII - 25. Mai

2020/05/25 21:57

Um 5 Uhr morgens kotzte Cleo. An Weiterschlafen war nicht mehr zu denken. Beim Saubermachen fiel mir die Citronellaflasche auf den Boden und zerbrach auf dem harten Fliesenboden in tausend Scherben. Also lag ich bald auf den Knien und sanierte den Boden mit Hilfe von Klopapier, einem alten Geschirrlappen, Spülmittel und kochendem Wasser. Ein leichter Citronellageruch blieb in der Luft.

Traf im Dorf Mary. Sie hielt gerade mit ihrem Moped vor Theodos' Laden. Ich hatte vorher nach ihr gesucht, um endlich etwas auszumachen, aber der Laden war leer und bei ihr zu Hause lag nur der traurige Hund bei offener Kellertür in seinem Bettchen. Wenn du magst, kannst du mir beim Ausmalen helfen, sagt sie. Ich koche dann etwas für uns. Gerne, sage ich.

Schickte einen selbstgenähten Mund-Nasen-Schutz zu P nach Schweden, weil sie sich das gewünscht hat.

Der Rest des Tages verging mit Schlafen und Nähen. Besserte alle Klamotten aus, die Löcher und Risse hatten, jedenfalls alle, die mir einfielen. Legte Flicken dahinter und nähte dann mit der Nähmaschine darüber. So habe ich wenigstens das Gefühl, heute etwas gemacht zu haben, trotz Müdigkeit und Schlappheit.

Nach dem Citronella-Unglück malte ich übrigens 5 Bilder, abgezeichnet von den Fotos, die ich gestern auf meinem langen Spaziergang durch das Dorf und die Olivenhaine gemacht habe. Ich war zwar einerseits zufrieden mit dieser Produktivität, andererseits auch erschöpft und ausgelaugt davon.

Abendessen: Hühnchen in Zitronensoße. Es ist nicht gut geworden. Ich bin heute zum Metzger gegangen, weil mir mein Speiseplan zu eintönig geworden war. Es war ein Fehler. Einen Hühnerschenkel habe ich jetzt noch für morgen und werde ihn auch essen, aber dann ist wieder Schluss. Aus einem momentanen Gedächtnisverlust heraus kaufte ich auch eine Flasche Rotwein. Billig war er nicht. Aber er ist untrinkbar. Woran liegt es, dass die Griechen keinen guten (Rot-)Wein hinkriegen?

Ließ die Akanthus-Schlacht heute aus und auch das Bad im Meer.

Beschloss, in dieser Woche mit dem Fahrrad nach Kalloní zu fahren. Eine zweistündige Fahrt einfach. Keine gerade Strecken, alles ist entweder bergauf oder bergab. Vorher muss ich aber meine Bremsen nachziehen und die Kette ölen. Reifen aufpumpen.


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