Montag, 10. Oktober 2011

Was sagst du?


Ich glaub, ich rannte in jener einen Nacht die steile Straße zwischen Burg und Meer 7 Mal hinauf und wieder hinunter, überquerte sogar den Friedhof ca. 4 Mal, obwohl Neumond war und ich nicht sah, wo ich den Fuß hinsetzte und auch um Mitternacht noch eine Brutwärme herrschte, hockte mich dann aufs Friedhofsmäuerchen und wartete auf ein Wunder, nämlich dass ein Auto um die Kurve böge, aus dem eine weiße Haarmähne herauswehte, und mich gleich mitnähme auf die nächtliche Bootsfahrt unterm Sternenhimmel. Da stünden wir an die Reling gelehnt, würden nicht sprechen, bloß vor uns hin atmen und dann plötzlich sehn, wie ein Delphin ein paar Meter weiter aus dem Wasser spränge in einem Bogen und dann wieder untertauchte, beinah lautlos, und von der Dunkelheit vom Wasser verschluckt und ein wenig Sternengeprassel auf den Wellen. Märi: Was sagst du? Nach einer sehr langen Pause sagte ich was. 


(Wieso staksen die Sätze aus meinem Mund, als gingen sie auf Stelzen? Kannst du durch meine Unbeholfenheit hindurch direkt in mein Herz schauen, Märi?)

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