Dienstag, 4. März 2008

Dream your life

"Ich war mühsam eingeschlafen, während sie mit ihrem Freund im Nebenzimmer saß. Murmelnde Gesprächsfetzen drangen ins Zimmer. Eine Kerze stand auf dem Tisch, die Balkontür war offen, dunkle Luft strömte herein. Wir hatten gemeinsam zu Abend gegessen. Sie hatte sich plötzlich erhoben und einen Bleistift vom Regal genommen. Sie hatte angefangen, meinen Schattenriß mit einem weichen Bleistift an die Wand zu zeichnen. Ich verewige dich jetzt, du kommst mir nicht mehr aus. Meine Augen ruhten auf der schwarzen geschwungenen Linie, die ihre Hand hervorbrachte: mein Hals, meine Schulter, mein Rücken, meine Brust, meine Arme. Ihr Freund lachte unsicher und ein wenig zu laut. Plötzlich wachte ich auf. Sie kroch nackt unter die Bettdecke und legte ihre Hand auf meine Brust. Ich habe ihn hinausgeworfen, flüsterte sie in mein Ohr. Alle habe ich hinausgeworfen, weil ich niemanden mehr ertrage außer dir."

(Live the dream that is your life)

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