Mittwoch, 20. Mai 2020

L - 19.5.

2020/05/19 17:05

Kurze Zusammenfassung der letzten drei Tage:

Hitze. Heuschnupfensymptome. Ein neues Buch angefangen. The Murder Room von PD James.

Habe bei P ein paar Näpfchen Aquarellfarbe bestellt, Poste Restante. Ich bin gespannt, ob es klappt.

Die Katzen liegen wie tot auf der Terrasse herum. Ich habe jetzt ein Ameisenproblem und muss die Katzenfutterschalen sofort in Sicherheit bringen, wenn die Katzen mit dem Fressen aufgehört haben. Googelte Hausmittel gegen Ameisen und verspritze jetzt Essig auf dem Fußboden und an der Türschwelle entlang. Es hilft, eine Weile jedenfalls.

Heute vier Ladungen Wäsche gewaschen, Brot gebacken.

Die Terror-Hunde waren ein paar Tage nicht zu sehen. Ich hatte mir schon Geschichten darum gerankt. In den traurigsten Versionen sind alle fünf überfahren worden, oder man hat sie eingeschläfert, weil sie einen Radfahrer angefallen und gebissen haben. Gestern dann kamen zwei von ihnen wieder aus dem Tor herausgeschossen, giftig kläffend, und ich erlebte eine Gefühlsmischung von Erleichterung und Angst.

In den letzten Tagen Verwesungsgeruch, als ich an den Müllcontainern an der Straße entlang radelte. Auch das wurde von meinem Gehirn in Geschichten verwandelt. 

Meine Badezeit ist jetzt von 17 Uhr auf 20 Uhr verlegt. An den Wochentagen ist der Strand dann schon (fast) leer.

Gestern das schlechteste Essen, seit ich hier bin. Reis mit Linsensprossen, Petersilie und Weißkohl. Geschmacklos und trocken. Ich löffelte etwas Fava aus gelben Erbsen drüber. Stillos, verbesserte aber den Geschmack. Erinnerte mich an Campingessen, direkt aus dem Primus-Topf gelöffelt. Jedenfalls wurde ich satt davon.

Am Abend bevölkern die Insekten die Terrassentür. Sobald ich auch nur einen Spalt öffne, schwärmen sie ins Zimmer, verbreiten Rastlosigkeit und hindern mich am Schlafen. Nachtfalter, langbeinige Insekten mit dünnen langen Körpern, Käferarten, kleine Stechfliegen, Mücken. Wenn ich das Licht ausmache, schwirren die großen Nachtfalter brummend um mein Gesicht, ich ziehe die Decke über den Kopf, aber es ist viel zu warm.

Die Katzen sind jetzt in den Nächten draußen.

Meine Augen sind geschwollen und jucken von irgendwas, obwohl ich offiziell keine Allergie habe. Die Nase läuft. Ich habe den Ventilator vom Speicher nach unten geholt und den Radiator über die Leiter nach oben gehievt. Wenn man den Ventilator auf die höchste Stufe schaltet, klingt er wie ein Helikopter kurz vorm Abheben.

Gestern fing ich mit einem neuen Text an, und heute verging ich vor Angst, weil ich ein erneutes Misslingen mehr fürchte als alles andere. Habe mich also erfolgreich darum herum gedrückt, daran weiter zu schreiben. Einen neuen Mundschutz zurechtgeschnitten, mit der Zange Quecke aus dem Salatbeet gezogen. Dann auf der Terrasse frisch gebackenes Brot mit Ziegenfeta, Oliven und gedünsteten Linsensprossen gegessen. U kam vorbei, im weißen Sommerkleid, brachte mir Geld, das ich sie gebeten habe, von Ps Konto abzuheben. Leider hat sie Ps Kontobuch verlegt und musste das Geld von ihrem eigenen Konto nehmen. Wasser vom Brunnen geholt, im 3-Liter-Kanister, und gleich einen Liter auf einen Zug ausgetrunken.

Zwei Minuten Yoga-Kopfstand heute. 

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