Donnerstag, 2. August 2007

Drei Kategorien der Selbsttäuschung für den Meditierenden

1. Tagträume

(Pläne schmieden, Geschichten ausmalen, sich in allen Einzelheiten an ein vergangenes Ereignis erinnern)

2. Wilde Gedanken

(Eine Flut von Gedanken, Bildern, musikalischen Eindrücken und Träumereien im Hintergrund des Geistes)

3. Makyō

(Tief-Traum-Erfahrungen, die dramatische Visionen und ein verändertes Körpergefühl einschließen)

Die größte Selbsttäuschung: unsere unentwegte Beschäftigung mit unserem persönlichen Befinden.

(So gelesen in Robert Aitken, Zen als Lebenspraxis, mein zerlesenes Exemplar, das ich wieder aus dem Bücherregal geholt habe.)

"die kranke Seele" (William James)
"die dunkle Nacht der Seele" (San Juan de la Cruz)
"das Tal des Todesschattens" (Psalmist David)

"Aber auch im Zustand der Verwüstung, wie er für die kranke Seele charakteristisch ist, muss der Schüler an der Zazen-Praxis unbeirrbar festhalten und sowohl die innere Verwüstung als auch die kranke Seele loslassen. (...) Er muss versuchen, durch das Zählen der Atemzüge und die Einswerdung mit dem Koan Selbstvergessenheit zu erlangen."

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