Sonntag, 6. Januar 2013

Das Haus, in dem ich wohne

Meine Nachbarn sind u.a.: ein Grieche, von dem ich nicht weiß, was er hier macht, der aber häufig laut griechische Musik hört und immer freundlich lacht, wenn ich ihm begegne, eine Russin Mitte Vierzig mit gefärbtem Haar, die eigentlich Violonistin ist, aber gerade hier lebt, um sich um ihre alte und kranke Mutter zu kümmern, eine serbische Großfamilie, die vor kurzem Nachwuchs bekommen hat. Hier wohnt auch Rasmus, der dänische Lehrer, der im Sommer mit dem Motorrad zum Nordkap fährt. Mein alleinstehender finnischer Nachbar hat einen großen Nasenring und zwei kleine entzückende Kinder, Wand an Wand mit mir wohnt eine Chinesin, die in Kopenhagen arbeitet und seit einiger Zeit mit ihrer 17jährigen Tochter zusammenlebt, die aus China gekommen ist, wo sie lange Zeit bei den Großeltern gewohnt hat. Es gibt auch Schweden hier, z.B. Jenny, die früher mal Gymnasiallehrerin war, dann aber versucht hat Schriftstellerin zu werden und jetzt gerade bei Starbucks am Flughafen Kopenhagen arbeitet, wo sie offensichtlich Karriere macht. Im Keller spielen ein paar alte Männer fast jeden Tag Billard, und der Ire Barry hat dort eine Fahrradwerkstatt, in der er die Fahrräder aller Hausbewohner umsonst repariert. Meine Katzen können über eine selbstgebaute Katzentreppe in den Hof, und wenn die alten Billardmänner vorüberlaufen, dann reden sie ein paar nette Worte mit ihnen.

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