Freitag, 18. Dezember 2015

Fünf Lebenszeilen

Wie ich immer wieder einen neuen Versuch starte, immer wieder bei Eins anfange, mich immer wieder in mir selber verheddere.
Die Frau, die mir auf dem Sofa gegenüber saß, hätte beinah meine Tochter sein können, und doch sprach ich mit ihr, als wäre sie die Erwachsene, ich das Kind.
Ich erfinde Filmzenen, tue so, als hätte jemand anderes sie erfunden, und lasse jemanden im Hintergrund darüber kichern.
Auf der Straße brüllt jemand, aber ich weiß nicht, warum er so wütend ist und so verzweifelt, ich kann die Worte nicht verstehen, und das Brüllen entfernt sich langsam, ebbt ab, verschwindet.
Wir befinden uns vielleicht in einem Film von Luc Godard, der manchmal lustig ist und manchmal kaum zu ertragen.
"Ich will sterben."
"Dann stirb doch!"
Jemand erklärt mir ausführlich die Vorzüge einer in einen Aktenordner geklebten Plastikhülle.
Ich stehe in der Käseabteilung vor der riesigen Käseauswahl und nehme den gleichen Käse, den auch direkt vor mir jemand genommen hat.

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