Dienstag, 7. Januar 2014

Das Sevedleben


An der Kasse des Supermarkts spricht fast jeder Kunde gebrochen Schwedisch. Es finden lange und aufgeladene Streitereien über Birnenpreise statt. Die Verkäuferin vergleicht Birnengrößen, um herauszufinden, ob der niedrigere Preis, auf dem der Käufer besteht, berechtigt ist.

Ein Kunde in der Flohmarkthalle, der von der Verkäuferin (sie stammt aus dem Iran) in gebrochenem Schwedisch darauf hingewiesen wird, dass er irgendetwas nicht anfassen darf, antwortet in noch stärker gebrochenem Schwedisch, er habe schließlich in der Schule Lesen und Schreiben gelernt, sei kein Analphabet. Das Gespräch eskaliert, er geht dann beleidigt und vor sich hinschimpfend davon, in seiner Ehre gekränkt (wieder einmal wurde er wie ein "dummer/verdächtiger Ausländer" behandelt - es war ihm anzumerken, dass er diese Rolle satt hatte).

[Ich kaufe mir eine kleine weiße Teekanne mit dem Aufdruck "Bauscher Weiden - Bavaria Germany".]

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