Mittwoch, 23. Oktober 2019

Mittwoch

Ich rufe in der Röntgenabteilung des Krankenhauses an und frage, ob ich schon einen Termin für mein cbct-Röntgen bekommen habe, das die Zahnchirurgin für mich angeordnet hat. Als ich sagen will, wann ich in Urlaub fahre, bringe ich die Daten völlig durcheinander. Erst sage ich sie richtig, werde dann unsicher, korrigiere mich, versuche mich zu orientieren. Ich weiß plötzlich nicht einmal, welcher Tag heute ist, fange mich aber dann schnell wieder. Glücklicherweise bekomme ich noch einen Termin für nächste Woche.

Zu P sagte ich vorgestern am Telefon: "Jetzt ist ja bald Sommer".

Eine leichte Unruhe liegt im Raum. Ist was los mit mir?

Ein Nachbar spricht mich durch mein geöffnetes Küchenfenster an. Ob ich auch so viele Silberfischchen in meiner Wohnung habe. Er kann sich vor Silberfischchen gar nicht mehr retten. Er staubsaugt jetzt jeden Tag, aber es reicht nicht. Bei mir sind keine Silberfischchen, sage ich, und im selben Moment fühle ich mich schuldig, als hätte ich soeben gelogen.

Kurze Zeit später möchte er mir noch etwas sagen: Die eine Waschmaschine im Keller klickt beim Waschen, als würde sie sich ständig ein- und ausschalten. Außerdem riecht seine Wäsche komisch. Ich gehe zum Waschkeller und schalte die Waschmaschine probeweise ein, kann aber nichts Außergewöhnliches feststellen. Ich stecke meinen Kopf in die Waschtrommel und schnuppere. Es riecht ganz normal, finde ich.

Manchmal kommt es mir vor, als würde ich mich in einem seltsamen Film befinden. Dazu gehört auch, dass die Nase meines Nachbarn ganz eingepflastert war.

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