Donnerstag, 3. November 2011

Tragische Geschichte

Hier kommt eine weitere tragische Geschichte.
Als ein Schriftsteller nach einer kurzen, jedoch schweren Krankheit starb, warf seine Frau alles, was er geschrieben hatte, in den Müll.
Es handelte sich um zehn linierte Doppelhefte, die in Mikroschrift  eine unabgeschlossene Romantrilogie mit dem Titel „Ariels Traum“ enthielten, einen dicken Ordner, der mit „flugtexte“ beschriftet war und in dem sich ca. 700 mit Schreibmaschine beschriebene Blätter befanden, dreizehn schwarze Tagebücher, die bis auf die Jahreszahlen undatiert waren und außerdem ein in Packpapier eingeschlagenes Papierbündel mit der bleistiftgeschriebenen Aufschrift „Philosophie des Angestellten“.
„Er hatte diese fixe Idee, ein Schriftsteller zu sein“, erklärte sie ihrer Nachbarin, der sie neben der Mülltonne begegnete. „Leider hat er es deshalb beruflich nicht besonders weit gebracht.“
Die Nachbarin hörte nicht richtig hin, weil ihre biologische Uhr gerade so laut tickte. 

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