Träumte heute
Nacht: Ich war „irgendwo“ (wie so oft in meinen Träumen). Begegnete einer
Gruppe in einem Minibus und fragte, ob ich bei ihnen mitfahren könnte. Ich
setzte mich neben den Mann in der ersten Reihe und wir fingen an, uns zu
unterhalten. Da fiel mir plötzlich die Sache mit dem Virus ein. Es war sehr
unvorsichtig von mir gewesen, in diesen Bus zu steigen. Aber wie würde ich
jetzt aus der Situation wieder rauskommen, ohne unhöflich zu wirken?
Wachte aus dem
Traum auf, der mein erster Alptraum mit Corona-Bezug war. Ich war gestern in
voller Kleidung und bei voller Beleuchtung auf dem Bett eingeschlafen, völlig
unfähig aufzustehen und mich fürs Schlafengehen fertigzumachen. Nach mehr als
einer Stunde zwang ich mich dann dazu. Putzte die Zähne, zog meine Nachtkleider
an. Zog die Überdecke ab, kroch unter die Bettdecke. Am Morgen dann schien es
mir völlig unmöglich, aus dem Schlaf wieder aufzuwachen. Ich lag wie erschlagen
im Bett.
Las eine
Beschreibung des Alltags einer Frau, deren Mann an Coronavirus erkrankt ist.
Die 16jährige Tochter ist von der Schule beurlaubt und kommt nach Hause. Die
Frau schläft schon auf dem Fußboden in einem separaten Zimmer. Der Mann hat
sein eigenes Badezimmer, in das er sich schleppt. Der Alltag des Reinigens,
Waschens, Desinfizierens, Händewaschens. Völlig unvorstellbar.
In New York
verdoppeln sich momentan die Coronafälle in dreitägigem Rhythmus. Trotzdem will
Trump an Ostern die Einschränkungen wieder aufheben - Todesfälle in Kauf
nehmen, um die Wirtschaft zu retten. Kann niemand diesen Mann ganz einfach an
seiner Krawatte wegführen? Verdummung der Dummen durch einen Dummen - und die
Welt ist dazu verdammt zuzusehen.
Prinz Charles hat
sich angesteckt. Und wahrscheinlich hat er selber auch andere angesteckt. In
Großbritannien werden Freiwillige für den NHS gesucht. 170.000 haben sich innerhalb
kürzester Zeit angemeldet. Eine Supermarkt-Angestellte in Italien ist jetzt am
Virus gestorben.
Mein Haiku-Kurs
ist im Gange. 9 Teilnehmer. Ganz über Erwartung.
Denke über einen Tanzworkshop
übers Internet nach. "Herz-Sutra"-Tanz.
Der körperliche Abstand
zwischen Anna und mir wächst weiter. Jetzt winken wir uns nur aus weiter Ferne
zu, recken die Daumen in die Höhe. Aus dem Dorf wird über die Lautsprecher
griechische Musik gespielt - vielleicht zur Aufmunterung der Bewohner. Sie
muntert jedenfalls mich auf.
Es geht immer
noch ein kalter Wind - zum Mittagessen ging ich aufs Nachbargrundstück und
setzte mich vor das Haus, geschützt gegen den Wind durch eine kleine Mauer. Las
ein paar Seiten in meinem chinesischen Krimi. Ich saß in einem Sonnenfleck. Entspannend.
Den Nachmittag
unter dem Dach verbracht, mit dem A-Text. Dann Mittagessen: dicke Bohnen in
Tomatensoße, Schafskäse, Krautsalat von gestern. Mein chinesischer Krimi
verschwand vom Tolino und ich musste eine umständliche Aktion starten. Lief
mehrmals zwischen Teepavillon und Haus hin und her. Restart mit Hilfe eines
Nagels aus dem Werkzeugkasten. Schließlich das Buch erneut ausgeliehen und
draufgeladen. Dann war alles wieder gut. Es wurde unangenehm kalt plötzlich.
Ein eiskalter Wind.
Begann mit einem
Sketch, musste aber unterbrechen, weil ich mehrere Termine hatte. Ein Vortrag
und Workshop über "Sacred Space" mit Artie Wu, der aber ständig
einfror, nicht nur bei mir, sondern auch bei den anderen Teilnehmern. Schade,
denn ich mag seinen Stil. Unterbrach den Vortrag und schaute mir einige Videos mit
Tips zum Malen mit Wasserfarbe auf Youtube an, um die Zeit zu überbrücken, bis
es Zeit war für meinen Mahamudra-Kurs. Dann der Kurs, der eine halbe Stunde später
anfing als angekündigt und mich sehr ermüdete. Bei mir ist es ja außerdem eine
Stunde später als in Schweden. Ich hatte zwei Hosen übereinander und war in
eine Decke und einen Schal eingehüllt.
Jetzt wieder zu
Hause, habe Knäckebrot mit Käse gegessen und einen Schluck Whisky getrunken.
Schmerzen im Handgelenk, irgendeine Entzündung.
Schluss für
heute. 23:17
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