Torcello |
(diesen kurzen text fand ich auf meiner festplatte)
"ich glaubte damals mehr an mich selber als ich es heute tue
an den abenden saß ich in meinem pensionszimmer und schrieb
an den tagen wanderte ich auf schmalen pfaden über den sumpf
manchmal tauchte aus dem nichts ein hund auf und ging mir mir
an den tagen sammelte ich bilder, abends schrieb ich sie nieder
ich war mutig und gleichzeitig scheu, fürchtete die menschen
ging begegnungen aus dem weg, suchte sie manchmal auf
ließ mich ansprechen, folgte fremden, in die nacht, in die umarmung
ich wusste, zu welchen stunden die schiffe in die stadt fuhren
und dass aus einem bestimmten haus abends opernmusik drang
zwei weißhaarige menschen lebten dort, ganz in schwarz gekleidet
wenn sie das haus verließen, hielten sie einander fest an der hand
gerne hätte ich gewusst, ob es möglich war zu leben ohne zu lügen
oder ob es besser war, das leben zu vermeiden, so gut es ging"
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