Mittwoch, 27. November 2013

torcello

Torcello


(diesen kurzen text fand ich auf meiner festplatte)



"ich glaubte damals mehr an mich selber als ich es heute tue

an den abenden saß ich in meinem pensionszimmer und schrieb

an den tagen wanderte ich auf schmalen pfaden über den sumpf

manchmal tauchte aus dem nichts ein hund auf und ging mir mir

an den tagen sammelte ich bilder, abends schrieb ich sie nieder

ich war mutig und gleichzeitig scheu, fürchtete die menschen

ging begegnungen aus dem weg, suchte sie manchmal auf

ließ mich ansprechen, folgte fremden, in die nacht, in die umarmung

ich wusste, zu welchen stunden die schiffe in die stadt fuhren

und dass aus einem bestimmten haus abends opernmusik drang

zwei weißhaarige menschen lebten dort, ganz in schwarz gekleidet

wenn sie das haus verließen, hielten sie einander fest an der hand


gerne hätte ich gewusst, ob es möglich war zu leben ohne zu lügen

oder ob es besser war, das leben zu vermeiden, so gut es ging"

Keine Kommentare:

Lesbos 13/12 2021

Am Morgen wachte ich zum Plätschern des Regens auf. Machte mir Kaffee, schmierte mir Brote, packte eine Portion gesalzene Oliven in den Ruck...