{in den Tiefen meines Laptops verbergen sich manchmal Texte, die ich vergessen habe, so wie dieser, den ich "Still im Haus" nannte.)
Still im Haus und vorsichtige Annäherung: die leise Berührung der Katzen am Hosenbein. Während ich am Abend (Mondsichel zunehmend) was ich am Tag getan habe betrachte. Erster Frühlingssonnentag und ich im Balkonkäfig, Goldstaub in der Luft, drei Männer mit schwarzen Anzügen und Hüten um eine geöffnete Motorhaube. Dann meine Farbenfreude, Farbenlust, Pinselstrauß, und Angst, was mache ich hier, und Farbentoben, Farbenwüten, ganz zeitentfernt
Morgens Blutentnahme, Blutprobenröhrchen, Blutprobenzimmer
Weil ich doch stiftabhängig mein Kopfkäfig mich immer wieder eingittert
Sobald ich den Stift in die Faust nehme
Jetzt Morgenkühle, Katzenübungen, Schreibkaffee, bin ich mir selber verloren gegangen oder bin ich erst so ganz verloren bei mir selber
Meine Tagesliste (Katzenfutter, Waschzeit, Telefongespräch, Bücher zurückbringen), ich bin nichts, nur dieser ständig wandernde Geist. Und die Feuerlöcher, geflickt, in meinem Gewand, und die brennende Haut. Und alles, was in mich hinein- und durch mich hindurch, und was wieder verschwindet, versickert, verdunstet, ein unaufhörlicher Anfang
Während ich Papier zerfetze und Stück für Stück wieder zusammensetze, meine Tagesarbeit (wie faszinierend es war, die Schmalfilme der Kindheit rückwärts zu sehen, der Kopfsprung mit den Füßen voraus aus dem Wasser)